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Giftige Pflanze auf dem Vormarsch - WESER-KURIER

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Das gelbe Jakobskreuzkraut sieht man derzeit wieder vermehrt an Wegesrändern. Einziger Fressfeind der schädlichen Pflanze sind die Raupen des Blutbären.

Das gelbe Jakobskreuzkraut sieht man derzeit wieder vermehrt an Wegesrändern. Einziger Fressfeind der schädlichen Pflanze sind die Raupen des Blutbären. (Janina Rahn)

Stuhr. Eigentlich sehen sie ganz hübsch aus, die gelben Blüten, die derzeit wieder vermehrt an Wegesrändern und Wiesen zu sehen sind. Aber das Jakobskreuzkraut oder auch Jakobskraut, das verstärkt auf dem Vormarsch ist, ist für Menschen und Wirbeltiere stark giftig. Die in der Pflanze enthaltenen Giftstoffe können die Leber sowie das zentrale Nervensystem schädigen und stehen auch im Verdacht, krebserregend zu sein. Deswegen bittet die Gemeinde Stuhr nun um Mithilfe der Bürger, um eine weitere Verbreitung des Jakobskrautes zu verhindern. „Das Jakobskraut verursacht immer wieder Probleme“, erzählt Stuhrs Umweltbeauftragter Marc Plitzko.

Denn auch wenn die Pflanze teilweise Vorteile wie etwa für Insekten bietet, kommt es durch das Jakobskraut vor allem in der Landwirtschaft zu Schwierigkeiten. Zwar meiden pflanzenfressende Nutztiere wie Schafe, Rinder und Pferde die Pflanze aufgrund ihrer abschreckenden Bitterstoffe auf der Weide, das Jakobskraut wird aber häufig mit abgemäht und getrocknet. Landet es im Heu oder in der Silage, merken die Tiere das nicht. Vor allem auf extensiv beziehungsweise ökologisch bewirtschafteten Flächen ist das ein Problem, da dort die Pflanzen nicht mit Herbiziden bekämpft werden dürfen. Abgesehen von Weiden wächst das Jakobskraut auch an Straßenrändern. In Stuhr etwa hat Plitzko davon schon einige an der Carl-Zeiss-Straße und auch weiter Richtung Flughafen entdeckt. Weil sich die Pflanze exzessiv verbreitet, bittet die Gemeinde alle Flächeneigentümer und auch Bewohner, Jakobskreuzkraut-Pflanzen zu entfernen und in der Restabfalltonne zu entsorgen. „Größere Mengen können auch beim Wertstoffhof in Melchiorshausen abgegeben werden“, erklärt Plitzko. Dann sollte man vorher jedoch besser anrufen. Sicherheitshalber sollte man beim Rausrupfen der Pflanzen auch Handschuhe tragen, da sonst eventuell über die Handflächen die Giftstoffe in den Körper gelangen können. Außerdem rät Plitzko dazu, die Pflanzen nicht auszuschütteln, um nicht aus Versehen Samen einzuatmen. Im Zweifelsfall könne man beim Entfernen des Jakobskrautes aber auch einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Lediglich, wenn die Pflanze von der Raupe des Blutbären, einer Schmetterlingsart, befallen sind, sollten die Pflanzen erhalten und lediglich die Blütenköpfe abgeschnitten werden, damit sich der Nützling in der Region weiter vermehren kann.

Während das Jakobskraut eine einheimische Pflanze ist, bereiten auch zunehmend Exoten Probleme in der hiesigen Umwelt. Dazu zählt auch der Buchsbaumzünsler, ein ostasiatischer Kleinschmetterling, der durch den Handel mit Baumschulware aus dem asiatischen Raum nach Europa eingeschleppt worden ist. Die Raupen des Schädlings fressen insbesondere gerne die Blätter und Triebe der Buchsbäume ab. „Wenn die Blätter weg sind, frisst er aber auch die Rinde“, erzählt Plitzko. Und das würde wiederum zum Absterben des gesamten Buchsbaumes führen.

Schädling schonend bekämpfen

Deswegen sollten Bürger, die einen befallenen Buchsbaum entdecken, auch umgehend die Raupen bekämpfen oder den Eigentümer des Gartens über die Gefahren informieren. Laut Plitzko gibt es zwei biologisch unbedenkliche Mittel zur Bekämpfung: Zum einen parasitäre Bakterien mit dem Namen „Bazillus Thuringiensis“, welche man im Handel unter dem Namen Xentari findet, und zum anderen Neempräparate mit dem Wirkstoff Azadirachtin. Da beide Mittel gegen verschiedene Raupenarten und nicht nur gegen den Buchsbaumzünsler wirken, sollten sie jedoch unbedingt nur gezielt auf befallenen Buchsbaumpflanzen eingesetzt werden.

Stuhrs Umweltbeauftragter weist in dem Zusammenhang auch noch einmal darauf hin, dass man bei der Bepflanzung im eigenen Garten auf heimische Pflanzen zurückgreifen sollte. „Tiere und Pflanzen haben sich hier über Jahrtausende aneinander angepasst“, erklärt er. Neben der Gefahr, mit irgendwelchen Exoten auch Schädlinge einzuführen, hätten importierte Pflanzen auch den Nachteil, dass diese teils keine Nahrung für hiesige Tiere bieten würden.




July 27, 2020 at 09:57PM
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